Modul 4.3: Design Thinking
Um kreativ und effektiv in Gruppen zusammenzuarbeiten, gibt es bewährte Methoden, die den Prozess erleichtern. Ein solches Framework ist zum Beispiel Design Thinking.
Design Thinking ist ein Ansatz, um Probleme auf kreative Weise zu lösen. Es geht darum, neue Ideen zu entwickeln, sich in die Perspektive der Nutzer*innen hineinzuversetzen und einfach auszuprobieren. Fehler sind dabei kein Rückschlag, sondern eine wertvolle Chance, Ideen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Ziel ist es, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und mit Experimentierfreude neue Wege zu entdecken. Der klassische Design-Thinking-Prozess besteht aus sechs Phasen:
- Verstehen: Worum geht es eigentlich? Welche Herausforderung soll gelöst werden?
- Beobachten: Was brauchen die Nutzer*innen? Welche Probleme oder Bedürfnisse haben sie?
- Definieren: Die gesammelten Erkenntnisse zusammenfassen und eine klare Fragestellung formulieren.
- Ideen entwickeln: Kreativ werden und ungewöhnliche Lösungen finden.
- Prototypen bauen: Ideen greifbar machen, skizzieren, Modelle oder Demos erstellen.
- Testen: Herausfinden, was funktioniert und was verbessert werden kann.
Ihr müsst diesen Prozess nicht strikt Schritt für Schritt durchlaufen, sondern könnt flexibel damit arbeiten. Orientiert euch an den grundlegenden Prinzipien und nutzt die Regeln auf der Grafik als Leitfaden.
Das richtige Mindset: Offen, kreativ, mutig
Damit Design Thinking wirklich funktioniert, braucht es die richtige Haltung. Neue Ideen können leicht im Keim erstickt werden, wenn sie direkt bewertet oder hinterfragt werden. Versucht, Kritik anfangs bewusst auszublenden und bleibt offen für alle Vorschläge. Baut auf den Ideen anderer auf, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, oft entstehen daraus die besten Lösungen. Visualisiert eure Ideen so früh wie möglich. Prototypen sind keine fertigen Produkte: Sie müssen nicht perfekt funktionieren oder besonders schön aussehen. Sie helfen dabei, Ideen zu visualisieren und Funktionen greifbar zu machen. Oft braucht es viele Prototypen, bevor das finale Produkt steht. Und behaltet immer im Blick, für wen ihr die Lösung entwickelt: Welche Wünsche, Interessen und Bedürfnisse hat die Zielgruppe? Und ganz wichtig: Vergesst nicht, euch während des gesamten Prozesses immer wieder euer Ziel vor Augen zu führen. Design Thinking ist nicht nur kreativ, sondern auch zielgerichtet und macht vor allem eine Menge Spaß!